Die für die Rolle der Oma vorgesehene Darstellerin schaut eigentlich noch viel zu jung aus: kein graues Haar und kaum Falten. Und ihr Enkel, der im ersten Akt frisch rasiert und adrett daher kommt, soll im zweiten einen Dreitagebart haben und recht zerzaust aussehen. Da heißt es in den Schminktopf zu greifen, Haare zu richten, Falten zu „malen“…Weil aber alles lebensecht aussehen soll und man ja schließlich gehobene Ansprüche an sich selbst hat, tüfteln die Maskenbildnerinnen der Volksbühne an jeder Figur mit großer Hingabe.
Die „Schminkerin“ vergangener Tage, als rote Bäckchen und schwarze Stirnfalten noch genügten, hat ausgedient. Es sollen ja in einem Kostümstück aus dem vorigen Jahrhundert die prachtvollen Frisuren der Damen wirklich haargenau passen, und welcher männliche Darsteller hat schon einen fein gezwirbelten Schnurrbart? Fortbildungskurse helfen dabei, die schwierigen Anforderungen immer wieder zu meistern und so manch „altgediente“ Kollegin weiß fast immer einen Rat.
Wenn Sie jetzt denken, „das wär was für mich“, dann nehmen Sie doch einfach